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Investieren in Gold: Ist das sinnvoll?

Gold ist ein faszinierendes Edelmetall – ein Symbol für Reichtum und Sicherheit. Doch ist Gold auch eine gute Investition? Gerade in Krisen gilt es als «sicherer Hafen». Aber welche Rolle sollte es tatsächlich in Ihrem Portfolio spielen, und welche Möglichkeiten gibt es, in Gold zu investieren?

Lesedauer: 15 Minuten

In welchen Börsenphasen steigt Gold?

Gold wird traditionell als Absicherung gegen Inflation angesehen. Denn wenn ein Gut limitiert ist, nimmt dessen Wert bei steigender Geldmenge (und Inflation) theoretisch zu. Tatsächlich spielte dieser Zusammenhang mustergültig in den 70er Jahre, als die Menschen von heftigen Inflationsschocks überrascht wurden. Umgekehrt verlor Gold ab den 80er Jahren an Wert aufgrund der deutlich rückläufigen Inflation. Als sich die Inflationserwartungen ab dem Jahr 2000 an den Finanzmärkten wieder normalisierten und in den langfristigen Durchschnittsbereich von rund 2 Prozent zurückkehrten, verlor die Teuerung ihre Rolle als dominierender Preisfaktor des Goldes.

Das zeigt eine Studie der Federal Reserve Bank of Chicago, einer der regionalen Ableger der US-Notenbank Fed. Gemäss dieser Untersuchung trat ab 2001 ein zweiter Einflussfaktor in den Vordergrund: das Zinsniveau. Gold wirft keine laufenden Erträge ab, anders als z.B. Obligationen mit Zinsen oder Aktien mit Dividenden. Folglich reagiert der Goldpreis tendenziell negativ, wenn das Zinsniveau steigt, und positiv, wenn das Zinsniveau sinkt. Relevant sind dabei die Realzinsen, also die Zinsen abzüglich Inflation. Seit 2001 zeigt sich eine klare gegenläufige Bewegung von Goldpreis und zehnjährigen US-Realrenditen.

Neben Inflation und Realzinsniveau beeinflusst aber noch ein dritter Faktor den Goldpreis: Das gelbe Edelmetall wird als Krisenabsicherung betrachtet. Auch dieser Einflussfaktor ist gemäss der Fed-Studie seit 2001 klar sichtbar: Es lässt sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen Konsumentenstimmung und Goldpreis feststellen.

Barren, Sammlermünzen, Goldvreneli & Co.: Wo erhalten Sie am meisten physisches Gold für Ihr Geld?

Möglichst viel Gold für Ihr Geld erhalten Sie, wenn Sie nicht mehrere kleine Barren kaufen, sondern einen einzelnen grösseren Barren. Je schwerer nämlich der Barren ist, desto kleiner fällt die Spanne zwischen Kauf- und Verkaufspreis aus. So beträgt z.B. die Differenz bei einem Kilobarren unter 1 Prozent, bei einer Einheit von 100 Gramm knapp 1,5 Prozent und bei einer Unze (31,103 Gramm) bereits rund 4 Prozent.

Bei Goldmünzen liegen die Spannen zwischen Kauf- und Verkaufspreis höher als bei Barren. Zudem wird Ihr Investment durch einen Prägekostenaufschlag geschmälert, den Sie zusätzlich zum Goldpreis eines gleichwertigen Barrens bezahlen. Vergleichsweise gering ist dieser Aufschlag bei so genannten Bullion-Coins. Das sind Münzen, die primär zu Anlagezwecken geprägt werden. Dazu zählen u.a. der südafrikanische Krügerrand, der Wiener Philharmoniker, der kanadische Maple Leaf, das Australian Nugget sowie die US-Münzen American Eagle und American Buffalo. Das Schweizer Goldvreneli dagegen gehört nicht zur den Bullion-Coins, sondern zu den Umlaufgoldmünzen, also zu jenen Münzen, die früher einmal als Bargeld dienten. Ihr Wert enthält neben Goldpreis und Prägekostenaufschlag zusätzlich noch einen beträchtlichen Sammler- und Liebhaberpreis. Die populäre Schweizer Münze sollte daher nicht Ihre erste Wahl sein, wenn Sie sich auf die Entwicklung des Goldpreises konzentrieren möchten. Viele Personen haben im Kindes- oder Teenageralter von ihren Grosseltern, ihrer Gotte oder ihrem Gotti ein Goldvreneli zu Weihnachten oder anderen festlichen Anlässen geschenkt bekommen.

Woher kommt das Goldvreneli? Im Jahr 1895 beschloss der Bundesrat die Neugestaltung des 20-Franken-Stücks. Den Zuschlag für die Gestaltung des Designs erhielt der Neuenburger Künstler Fritz Ulysse Landry, und 1897 wurde das neue 20-Franken-Goldvreneli erstmals geprägt. Bis zum letzten Prägungsjahr 1949 wurden insgesamt 58,6 Millionen Exemplare dieser Münze produziert. Während dieser Periode wurden zudem von 1911 bis 1922 2,6 Millionen 10 Franken-Vreneli und im Jahr 1925 noch 5000 100-Franken-Vreneli hergestellt. Als Folge der Weltwirtschaftskrise der 30er-Jahre wertete der Bundesrat den Franken um 30 Prozent ab. Dadurch erhöhte sich der Goldwert auf 28 Franken und überstieg damit den Nominalwert von 20 Franken. Fortan verschwanden die Goldvreneli vollständig aus dem Zahlungsverkehr und wurden vornehmlich im Haushalt gehortet – oder z.B. an Enkel und Patenkinder verschenkt. Bekanntlich schaut man einem geschenkten Gaul nicht ins Maul. Bei einem geschenkten Goldvreneli ist die Wertbestimmung für den Beschenkten aber durchaus von Interesse. Der Wert hängt nicht nur vom Goldpreis ab. Wichtig sind auch der Zustand der Münze und das Prägejahr. Insbesondere die Jahrgänge 1904-1907, 1926 und 1935 weisen aufgrund ihrer geringen Auflage einen erhöhten Sammlerwert auf.

in CHF Kauf Barren und Münzen mit Einlagerung in Tresor Kauf Barren und Münzen mit Sammelverwahrung Metallkonto Gold-ETF
Beispiel für Kaufsumme 25’000 25’000 25’000 25’000
Kauf (einmalig) (1) 75 75 75
Kauf E-Banking (einmalig) 40
Tresorgebühr p.a. (2) 80
Depotgebühr p.a. (3) 62.50 57.50
Metallkontogebühr p.a. (4) 47.50
ETF-Mgt.-Fee p.a. (5) 62.50
Kosten total im 1. Jahr 155 137.50 122.50 160
Kosten total 5 Jahre 475 387.50 312.50 640

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